Wo ist eigentlich Home-Office? Muss das zu Hause sein? Seit einigen Jahren hat sich der Trend Workation zu einem echten Arbeitsmodell gemausert – nachweislich produktiv, Team-bildend und vor allem Zufriedenheit steigernd.
Jeden Morgen geht es ins Büro – 9-to-5 war lange das, was sich Leute unter einem Traumjob vorgestellt haben. Aktuell geht es aber immer weniger darum, einen geregelten Tagesablauf zu haben und einige wenige Urlaubstage im Jahr. Die Menschen wachen auf – sie wollen reisen, etwas von der Welt sehen. All das ist auch nur ein weiterer Ausdruck davon, dass sich die Werte ändern. Selbstverwirklichung und Work-Live-Integration wiegen für viele bald mehr als Sicherheit. Sich weiterentwickeln können und gerne zur Arbeit gehen, sind immens wichtig für die Potentials von heute.
Dass es sich bei den Wünschen nicht um einen Hippie-Lifestyle handelt, sondern um nachvollziehbare Denkweisen und warum das auch für Unternehmen unbedingt interessant ist, liest du jetzt.
WORKATION – MENSCHEN ARBEITEN IM URLAUB: FREIWILLIG
Hier soll es nicht darum gehen, warum Mitarbeiter Workations genial finden, gerne flexibel arbeiten wollen und welche komplexen Veränderungen der Gesellschaft zu dem Sinneswandel geführt haben. Fakt ist, wir stecken mittendrin in dem Arbeitsweltenwandel. Deshalb betrachten wir in den nächsten Absätzen, was Unternehmen von der Workation haben.
Bleiben wir kurz bei den Fakten: Eine Umfrage von Urlaubspiraten und dem Marktforschungsinstitut YouGov zum Thema Art der Arbeitsgestaltung unter mehr als 1000 deutschen berufstätigen hat gezeigt, dass immer mehr Menschen von zu Hause arbeiten. Von diesem Viertel aller Angestellten – das ist wahnsinnig viel im Vergleich zu den Vorjahren – haben schon 6 % eine Workation genutzt.
Sie haben Ihre Arbeitstage einfach im Urlaub abgehalten. Für die meisten Tätigkeiten ist es schließlich auch völlig egal, wo der Laptop steht.
Digitale Nomaden, Start-Up Gründer und Kreative wissen schon lange um den unbeschreiblichen Energieboost, den neue Bekanntschaften, eine neue Umgebung und tolle Coworking Spaces zu bieten haben. Die Kreativität scheint da nur so vom Himmel zu regnen. Tatsächlich ist das nicht nur so ein Gefühl.
Zum woanders flexibel Arbeiten gehört auch die Veränderung des Lebensstils. Ein ganz großer Anteil am Erfolgs Konzept Workation kommt dem Coliving zu. Das hat zwei Gründe:
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Allein reisende lernen die Landeskultur kennen und entkommen ihrer Komfortzone. Diese Anpassung verlangt auch Flexibilität im Denken. Das wiederum wirkt sich positiv auf Arbeitsethik, Kreativität und Persönlichkeitsentwicklung aus.
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Gehen ganze Teams gemeinsam in die Workation, entsteht eine Art Klassenfahrt Feeling. Kennst du das noch? Es gibt einen Punkt auf Klassenfahrten, da will man nicht mehr weg. Bei Seminaren ist dieser magische Punkt noch mehr zu spüren. Plötzlich verschmelzen Spaß, Freizeit, neue Kontakte und Arbeit miteinander. Die Neugierde erwacht wieder und man fühlt sich so produktiv, dass Schlafen fast überbewertet wird.
Diesen Effekt erzielst du bei deinem Team genau mit Workation. Ihr lebt zusammen und arbeitet zusammen. Aber danach ist Zeit, alle Annehmlichkeiten vom Urlaubsort zu genießen.
SCHNELLER – PRODUKTIVER – WORKATION
Wer schneller abreitet, hat mehr Freizeit. Was für digitale Nomaden und Selbstständige ein klarer Fakt ist, ist für viele Angestellte nur ein Traum. Die festen Arbeitszeiten stehen produktiver und effizienter Arbeitseinteilung im Weg. In der Workation wirst du merken, wie alle an einem Strang ziehen, damit ordentlich viel Freizeit übrig bleibt. Und dann kommt der Punkt zum Staunen: Auch in selbiger wird dann auch noch- und zwar gerne – über die Arbeit geredet. Viele Verbesserungsvorschläge kommen so aus der Mitte des Teams und führen auch zu Hause noch langfristig zu besseren Arbeitsabläufen.
INSIDER JOKES UND GEKICHER NACH EINER WORKATION
Statt verrußender Gesichter siehst du ab jetzt fröhliche Gesichter, die fast an den Pausenhof erinnern. Während der Workation haben sich Insider entwickelt und neue Freundschaften geschlossen. Man plant schon die nächste Workation in der Kaffeeküche.
Die Mitarbeiterzufriedenheit ist unbezahlbar. Abgesehen davon, dass du so High Potentials anwirbst, gute Mitarbeiter an dich bindest und einfach von kreativen und produktiven Teammitgliedern profitierst, gewinnt dein Name auch in Netzwerken an Gewicht. Als fortschrittlicher Arbeitgeber, der die Veränderung in der Arbeitswelt ernst nimmt und Mitarbeitern bestmögliche Flexibilität bietet, bist du Vorbild.
Weniger Krankheitstage sind ein weiterer, positiver Aspekt von einer jährlichen Workation.
Bevor du beginnst, über die Umsetzung einer Workation für dich nachzudenken, noch ein kleiner Gedankenausflug zum Thema flexibel Arbeiten:
Was wäre, wenn du deinen Mitarbeiten erlauben würdest, Brückentage und Urlaubsverlängerungen als Workation zu nehmen? So steigerst du noch mehr die Zufriedenheit und erweist großes Vertrauen, was mit viel Loyalität zurückgezahlt wird.
Häufig ist genau der Vertrauensvorschuss ein Incentive, welches bei Zusatzvergütungen zu oft übersehen wird.
WORKATIONS LIGHT: EINFACH MAL AUSPROBIEREN
Du brauchst dich nicht gleich in die Ferne schwingen. Versuche doch erst einmal eine Workation vor deiner Haustür. Der Effekt wird erstaunlicherweise ziemlich gleich sein. Es gibt die Option, so einen Ausflug selbst zu planen oder aber dafür Agenturen in Anspruch zu nehmen, Schaue, was für dich und dein Team am besten passt. Hier kannst du dich auch gerne mit anderen in der Community zum Thema Workations und flexibel Arbeiten austauschen. Es ist immer der richtige Zeitpunkt für Veränderung – die Menschen wollen nicht mehr in einem 9-to-5 Hamsterrad mitlaufen – also müssen Arbeitgeber Tunnel aus dem Käfig anbieten. Auf geht’s in deine erste Workation!